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7/06/2011

sleeping sickness.


wie gut, dass ich mich in manchen nächten an dir festhalten kann, um sicheren geleits aus der welt der träume in die realität zurückzukehren. sonst verirre ich mich eben manchmal in dieser all zu verlockenden landschaft. so auch heute. deine abwesenheit ließ meine träume so übermächtig, so alles verschlingend werden, dass auch der wecker mich nicht retten konnte.
was es war, das mich dann dennoch plötzlich aufschrecken ließ, weiß ich nicht. vielleicht war es eine plötzliche ahnung. ich glaube auch, dass mein herz nicht erst beim blick auf den wecker zu rasen begann. vielleicht hatte es das schon getan, seit du die tür dieses viel zu engen raumes von außen verschlossen hattest.
noch zwei minuten blieben mir bis zu meinem termin. das war nicht zu schaffen. schon das verlassen des bettes kostet mich normalerweise das doppelte. die geschwindigkeit, die ich dennoch an den tag zu legen schaffte, beeindruckte mich sogar selbst ein bisschen. die ausreden für meine verspätung, die sich in meinem kopf zusammensponnen, ebenfalls. wichtig, es war wichtig. ich musste pünktlich sein. ich durfte mir nicht nochmal einen fehltritt leisten. die zeiger auf meiner uhr schritten unerbittlich voran. kein entkommen. ich war zu spät. zu spät. mein herz klopfte von innen wie wild gegen meinen brustkorb, doch niemand öffnete ihm. auch meine lungen strebten nach freiheit, das machten sie mir nur allzu deutlich. stich um stich um stich. endlich am ort der bestimmung angekommen.
ich stolperte durch die tür. ich entschied mich spontan für eine ausrede. ich hastete durch den raum. ich rief ein atemloses "hallo". und ich erntete ungläubige blicke. auf meiner stirn muss wohl deutlich ein "scheiße" zu sehen gewesen sein. blockschrift.
und dann, bevor ich auch nur ein weiteres wort sagen konnte, wurde mir ein erschreckend freundliches "was machst du hier?" entgegnet. ich verstand nicht. er wusste ganz genau, was ich hier machte. und dann machte ich, was immer ich eigentlich machen sollte, doch nicht.
denn: ich hatte heute frei.


das abendliche beisammensein mit freunden im lieblingscafé mit anschließender wikingerschach-partie entschädigte dann allerdings doch ein wenig und beruhigte herz, lungen und auch nerven.
mal sehen, ob das aufwachen morgen besser klappt. ohne dich.

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