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7/04/2011

hirnschmelze.

jeden tag. jeden verdammten tag.
ein geräusch, das sich mir ins hirn brennt. jeden tag ein stück weiter. irgendwann wird es sich komplett hindurch gefressen haben und mein hirn in kleinen, schwach pulsierenden überresten zurücklassen.
ich sitze hier auf meinem bett und es bleibt mir nichts übrig, als es auszuhalten.
mein kopf dröhnt, das geräusch übertönt jegliche konversation. nicht nur die im tv-gerät. selbst die unterhaltungen in meinem kopf kommen zum erliegen, wenn dieser monotone kalte schrei einer maschine durch mein fenster kriecht. durch jede ritze des ruckartig geschlossenen fensters, durch jede ritze meiner die ohren verdeckenden finger, durch jede ritze meines sich in den hintersten winkel meines hirns zurückziehenden verstandes. es durchdringt einfach alles. mein körper vibriert.
es hört nicht auf, er hört einfach nicht auf.
ich schaue aus dem geschlossenen fenster und sehe auf der anderen straßenseite diesen mann, der mit starrem blick das metallisch schreiende etwas vor seinem alten olivfarbenen körper spazieren trägt. er trägt es wie ein baby. oder wie eine waffe, die seiner erscheinung eine würdevolle absurdität verleiht. aber sein gesicht ist leer. vielleicht hat sein baby ihn schon zu viele menschenleben gekostet. da stumpft man irgendwann ab. er registriert auch nicht die straße, die sich immer mehr leert, je länger das baby schreit. die ängstlichen blicke der vorbeihuschenden passanten, die sich schnell schließenden fensterläden. er ist ganz versunken.
jetzt wird es mir klar: er ist die maschine, nicht dieses gelbfarbene etwas vor ihm. er ist derjenige, der gesteuert wird. wie sonst erklärt sich deise gleichkültigkeit im angesicht der qual? das ist die einzig mögliche erklärung. der mann wird von irgendetwas oder irgendwem gesteuert. er muss das tun, er hat keine wahl. und wahrscheinlich hat er auch schon lange vergessen, dass er irgendwann mal eine wahl hatte. vielleicht waren sie irgendwann einmal meister und maschine. vielleicht zu dem zeitpunkt, als er dieses ding erworben hatte. wie er sich gefreut haben muss, ob seiner neuen errungenschaft. doch vielleicht ist diese freude in leidenschaft, in irrationalität, in wahn übergegangen. er ist in die maschine übergegangen. der meister wurde zur maschine.
solch ein gedanke stimmt mich traurig. denn in so einem falle macht es wohl auch keinen sinn, herunter zu gehen und ihn zu bitten, den laubpuster mal einen moment auszumachen. der stört beim fernsehen.

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